Stimmstörungen

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  • organische, funktionelle und psychogene Stimmstörungen (Dysphonien)
    bei Erwachsenen und Kindern
  • funktionelle und organische Stimmklangveränderungen (Rhinophonie)
    bei Kindern und Erwachsenen

Organische Dysphonien

Unter organisch bedingter Dysphonie versteht man eine Stimmklangveränderung (Heiserkeit) bis hin zur Stimmlosigkeit (Aphonie) aufgrund einer organischen Veränderung (z.B. Stimmbandlähmung nach
Schilddrüsenoperation oder anderen Operationen im Halsbereich). Alle an der Stimmgebung beteiligten Muskeln geraten in ein Ungleichgewicht, so dass Atmung, Stimmgebung und Artikulation beeinträchtigt sind. Versucht der Patient / die Patientin andauernd die Heiserkeit durch Fehlanspannung zu überwinden, kann sekundär eine funktionelle Dysphonie hinzukommen.

Funktionelle Dysphonien

Unter funktionell bedingter Dysphonie versteht man eine Stimmklangveränderung (Heiserkeit) bis hin zur Stimmlosigkeit (Aphonie) aufgrund einer Fehlbelastung der Stimme (z.B. ständige Überbeanspruchung der Stimme im Sprechberuf oder als Kind durch zu lautes Sprechen / Schreien) ohne organische Veränderungen an den Stimmbändern. Durch langanhaltende Fehlbelastung der Stimme verlernt der Patient/die Patientin die atemrhythmisch angepasste Stimmgebung. Es kommt zu Räusperzwang, Kloßgefühl und/oder zu einer sekundär organischen Dysphonie (Ödeme, Knötchen, Granulome…).

Psychogene Dysphonie

Eine rein psychogene Dysphonie / Aphonie tritt im Rahmen einer psychischen Grunderkrankung auf bei intakten Verhältnissen im Kehlkopfbereich. Die psychogene Dysphonie bedarf neben logopädischer Therapie psychologischer Behandlung. Alle Arten von Dysphonien, auch der Stimmverlust nach Laryngektomie haben immer eine psychogene Komponente, weil Stimmgebung ganz individuell ist und immer die ganze Persönlichkeit betrifft.

Laryngektomie, Teilresektion

Laryngektomie heißt teilweise oder komplette Kehlkopfentfernung mit Stimmverlust als Folge. Die Ursache sind Tumore im Kehlkopfbereich. Die Patientin / der Patient atmet nach einer Laryngektomie durch ein Tracheostoma. Deshalb kann er die Atemluft nicht im Mund gleichzeitig als Sprechluft nutzen und auch nicht flüstern. Der Patient kann je nach Ausmaß der Operation die Speiseröhrenersatzstimme (Ösophagusstimme), das Sprechen mit Servov-Gerät oder das Sprechen mit einer Stimmprothese (Provox) erlernen.

Funktionelle Rhinophonie (Näseln)

Bei der Rhinophonie liegt aufgrund einer Fehlfunktion des Gaumensegels ein veränderter Stimmklang vor. Die Aussprache kann auch betroffen sein; jedoch handelt es sich weder um eine Beeinträchtigung der Stimmgebungs- noch um eine Beeinträchtigung der Artikulationsorgane. Je nach Art der Gaumensegelfehlfunktion kann zu viel (offenes Näseln) oder zu wenig (geschlossenes Näseln) Luft beim Sprechen über den Rachenraum in die Nase entweichen. Mögliche Ursachen sind eine falsche Sprechgewohnheit, eine Schonhaltung nach einer Mandeloperation (offenes Näseln) oder Adenoide, umgangssprachlich: Polypen (geschlossenes Näseln).

Organische Rhinophonie

Die Gaumensegelfehlfunktion mit Stimmklangveränderung hat organische Ursachen z. B: Lippen-Kiefer-Gaumenfehlbildungen oder frühkindliche Hirnschädigung bei Kindern oder neurologische Erkrankungen (Schlaganfall, Bulbärparalyse, ALS, MS) bei Erwachsenen.

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